Hydrolysiertes Molkeprotein als Tryptophan-Quelle

Molkeprotein (Whey Protein) gilt als Eiweißquelle mit einem hohen Tryptophangehalt. Insbesondere die Fraktion des Alpha-Lactalbumins aus der Molke weißt einen sehr hohen Tryptophangehalt auf. Um eine optimale Verfügbarkeit des Tryptophans (TRP) für die zentrale Serotonin-Synthese zu ermöglichen, sollte der Quotient aus Tryptophan zu den anderen großen neutralen Aminosäuren (TRP/LNAA) im Blut möglichst hoch sein. Bisherige Untersuchungen haben gezeigt, dass eine gezielt Anreicherung der Nahrung mit Alpha-Lactalbumin nur zu einem mäßigen Anstieg des TRP/LNAA-Quotienten geführt haben. Auf der Suche nach einer Proteinquelle mit guter Verfügbarkeit von Tryptophan ist man auf das Molkeprotein-Hydrolysat gestoßen. Erste klinische Untersuchungen haben bestätigt, dass das Tryptophan aus hydrolysierten Molkeprotein deutlich schneller verfügbar zu sein scheint. Beim Molkeprotein-Hydrolysat ist das Protein bereits in kleinere Bausteine gespalten und wird daher schneller resorbiert. Einer Untersuchung von Markus et al. 2008 zufolge erhöht die Aufnahme von Molkeprotein-Hydrolysat den TRP/LNAA-Quotienten deutlich und zeigte bereits eine Stunde nach Einnahme einen positiven Effekt auf die Stimmungslage der Studienteilnehmer.

Eine weitere Möglichkeit den TRP/LNAA-Quotienten zu erhöhen, könnte in der kombinierten Aufnahme von Molkeprotein und L-Tryptophan, z.B. in Tablettenform, liegen. Die Einnahme von 50 g Molkeprotein (als Milchshake) und zusätzlich 1 g L-Tryptophan sollte das Verhältnis von Tryptophan zu den um die Aufnahme konkurrierenden großen, neutralen Aminosäuren soweit erhöhen, dass der Tryptophan-Transport ins Gehirn verbessert und langfristig die Serotonin-Synthese erhöht wird.

Link: Antidepressive Wirkung von Kiwi und Cranberry?

Schlagwörter: , , , , ,

Hinterlasse einen Kommentar